Historisches Falkensee
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Historisches FalkenseeEin Rundgang durch die Geschichte

Der Lindenweiher in Finkenkrug

Lageplan des Villenvorortes „Neu-Finkenkrug" 1914

Abbildung: Archiv, Museum und Galerie Falkensee

Vorgeschichte

Die Kolonie „Neu-Finkenkrug" entstand ab 1892 auf dem Rittergut Seegefeld.

Der letzte Besitzer des Rittergutes und Begründer der Villenkolonie „Neu-Finkenkrug", Bernhard Ehlers, veräußerte 1898 den größten Teil seines Besitzes an die Deutsche Ansiedlungsbank, die die Entwicklung der Kolonie fortführte. Der Deutschen Ansiedlungsbank folgte die 1909 gegründete „Neu-Finkenkrug Terrain-Aktiengesellschaft".

Erst 1927 wurde das Rittergut Seegefeld nach Falkensee eingemeindet.

Einrichtung einer Badeanstalt

1905 wurde der Lindenweiher erstmalig als Badeanstalt bezeichnet. Die Badeanstalt lag in idyllischer Wildnis. Fotografische Aufnahmen aus den folgenden Jahren zeigen Badende am Ufer des künstlich angelegten Badeteiches und kleine Hütten aus Holz, die dem Wechsel der Kleidung dienten. Für die Bewohner der Kolonie Neu-Finkenkrug war es ein Refugium im Grünen.

Die Umgestaltung der Badeanstalt zum Badepark mit Brücken und baumbestandener Promenade erfolgte 1910.

Eine kleine Steganlage vervollständigte später das „Badeparadies Lindenweiher".

„Da auch der Lindenweiher nunmehr seine jetzige Gestalt erhielt, die Spreewaldbrücke gebaut und die Badeanstalt neu aufgestellt wurde, ist dieser Teil Neufinkenkrugs mit seinem schattigen Badepark und den reizvollen Villen, die dort entstanden, ein Kleinod unseres Ortes geworden."

Zitat: „Neufinkenkrug und seine Entwicklung", 1914

Der Lindenweiher als geschütztes Biotop und Landschaftsbestandteil der Stadt Falkensee

Der Lindenweiher wurde über viele Jahrzehnte vernachlässigt und nicht mehr gepflegt. Er diente als Deponie für Unrat, Abfälle und Laub. Große Teile der wasserführenden Bereiche waren verlandet und dem Kleingewässer drohte der ökologische Kollaps.

Am 28. Januar 1992 wurde die Bürgerinitiative „Rettet den Lindenweiher" gegründet. Das erklärte Ziel der Initiative war der Erhalt und die Renaturierung des Gewässers. Ein erster Erfolg war die Unterschutzstellung durch die Untere Naturschutzbehörde des damaligen Kreises Nauen am 1. Juli 1992 als „Geschützter Landschaftsteil".

1996 beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Falkensee mit der „Lindenweihersatzung" den dauerhaften Erhalt und die Pflege des Lindenweihers.

Private Spenden und Fördermittel des Landes Brandenburg waren Grundlage für Maßnahmen, die dem Schutz und Erhalt der reichhaltigen Flora und Fauna dienten.

Der gemeinnützige Verein „Lindenweiher Finkenkrug e.V." wurde am 10. November 2017 gegründet. Die Satzungsziele dienen nach wie vor dem Erhalt und Schutz sowie der Pflege des Gewässers.

 

Der Lindenweiher in Finkenkrug ist gemäß Bundesnaturschutzgesetz ein besonders schützenswertes Biotop.

    

Baden am Lindenweiher, Neu-Finkenkrug, 6. August 1906

Foto: Archiv, Museum und Galerie Falkensee

Partie an der Badeanstalt, Neu-Finkenkrug, 1912

Postkarte: Archiv, Museum und Galerie Falkensee 

Am Lindenweiher, Neu-Finkenkrug 1915

Postkarte: Archiv, Museum und Galerie Falkensee 

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