Historisches Falkensee
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Historisches FalkenseeEin Rundgang durch die Geschichte

Landhaus „Waldtraut" - Ein Hexenhaus in Finkenkrug

Situations-Plan „Landsitz Rosengarten" vom 29.03.1903, Ausschnitt. Unten rechts eingezeichnet das neue Parkhaus, das in einer Erweiterungszeichnung aus dem Jahr 1904 bereits den Namen „Landhaus Waltraut" trägt.

Verwaltungsarchiv der Stadt Falkensee

Vorgeschichte

Die Kolonie „Neu-Finkenkrug" entstand ab 1892 auf dem Rittergut Seegefeld. Der letzte Besitzer des Rittergutes und Begründer der Villenkolonie „Neu-Finkenkrug", Bernhard Ehlers, veräußerte 1898 den größten Teil seines Besitzes an die Deutsche Ansiedlungsbank, die die Entwicklung der Kolonie fortführte. Der Deutschen Ansiedlungsbank folgte die 1909 gegründete „Neu-Finkenkrug Terrain-Aktiengesellschaft".

Erst 1927 wird die Fläche des ehemaligen Rittergutes nach Falkensee eingemeindet.

Der „Landsitz Rosengarten"

Im Jahre 1900 erwarb der Kaufmann Alexander Steinmetz aus Berlin von der Deutschen Ansiedlungsbank ein 16.000 Quadratmeter großes Grundstück am Poetenweg in Neu-Finkenkrug. Hier verwirklichte er mit dem „Rosengarten" seinen Traum von einem Landsitz, fernab der großen Metropole Berlin.

 

Eine erste Bebauung erfolgte im Jahr 1901 mit der Villa „Storchennest".

1903 kamen das „Neue Birkenhaus" und das „Neue Parkhaus", das in einer Erweiterungszeichnung aus dem Jahr 1904 den Namen „Landhaus Waldtraut" trägt, hinzu. Die drei Sommerhäuser wurden in eine parkähnliche Landschaft mit Wegen, Beeten, Rasenflächen und einer kleinen Seeanlage gebettet.

Das Erscheinungsbild aller drei Häuser ist ungewöhnlich. Sie sind von Türmen, Giebeln und dem großen Detailreichtum des Jugendstils gekennzeichnet. 

Die Eigentümer des Grundstückes wechselten häufig, was letztendlich zur Parzellierung der gesamten Fläche führte.

Das Hexenhaus in Finkenkrug

In den Zeiten der DDR wurden alle Häuser, wenn auch nur sporadisch, als Wohnhäuser genutzt.

Das „Landhaus Waldtraut", im Volksmund Hexenhaus genannt, stand nach 1990 über einige Jahre leer. Es verwahrloste zusehends.

 

Im Oktober 1999 gründete sich der Verein „Hexenhaus Finkenkrug e.V.".

Durch das Sammeln von Spenden und der Organisation erster kleinerer Sicherungsmaßnahmen am Gebäude bemühte er sich, dem Verfall entgegenzuwirken. Aber erst mit dem Erwerb des Landhauses „Waldtraut" durch einen privaten Käufer war eine denkmalgerechte Sanierung in den Jahren 2006 und 2007 möglich.

Alle drei Sommerhäuser aus den Anfangsjahren blieben erhalten.

Das Hexenhaus ist nach wie vor das Auffälligste dieser Sommerhäuser und wird seit 2009 gastronomisch genutzt.

 

Das „Landhaus Waldtraut" steht auf der Denkmalschutzliste des Landes Brandenburg und die vorhandenen Teiche sind nach Bundesnaturschutzgesetz ein besonders schützenswertes Biotop.  

    

 

Bauzeichnung des „Landhaus Waltraut" für Alexander Steinmetz, 30.06.1904, Ausschnitt.

Verwaltungsarchiv Stadt Falkensee

„Landhaus Waltraut" in Finkenkrug um 1990

Foto: Uwe Schreckenbach, Potsdam

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