Die SS im KZ-Außenlager Falkensee
Das Führungs- und Wachpersonal im KZ-Außenlager Falkensee stellte die SS. Zwei Namen sind bereits mit dem seit Januar 1943 existierenden Staakener Vorläufer des Falkenseer Lagers verbunden: Kommandoführer SS-Obersturmführer Kurt Ludewig und Rapportführer SS-Oberscharführer Fritz Ficker. Beide wurden später wegen sechs vorsätzlicher Morde an Häftlingen im Staakener Lager angezeigt. Während ihrer Einsatzzeit in Falkensee beschwerte sich die Rüstungsfirma Deutsche Maschinenbau AG über den körperlichen Zustand der Häftlinge. Beide SS-Männer wurden deshalb aus Falkensee abgezogen.
Fritz Ficker gehörte zu den 16 Angeklagten im Sachsenhausen-Prozess, der am 24. Oktober 1947 im Rathaus Berlin-Pankow begann. Er wurde am 1. November 1947 zu lebenslanger Haftstrafe mit Zwangsarbeit verurteilt und im Dezember 1947 in ein sowjetisches Straflager verbracht, wo er 1948 starb.
Im Juni 1944 folgte der neue Kommandoführer Ernst Kannenberg, der ein zur SS abkommandierter, frontuntauglich gewordener Hauptmann der Wehrmacht war. Unter seiner Führung besserte sich die Situation der Häftlinge im Lager.
Acht Monate diente SS-Unterscharführer Rudolf Dörrier als Wachmann in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Falkensee. Nach dem Krieg konnte Dörrier, der in der DDR lebte, seine Tätigkeit als KZ-Wachmann verschleiern. Er hat sein Leben dokumentiert und auch seine Zeit im KZ-Außenlager Falkensee beschrieben.
In den Aufzeichnungen, die er dem Bundesarchiv überlassen hat, befinden sich neben Texten auch Zeichnungen und Fotos, die zur Darstellung auf den Informationsstelen eingesetzt werden.

Quelle: Bundesarchiv, BArch, NY 4581/4, Aufzeichnungen von Rudolf Dörrier
Hör-Text in Leichter Sprache: Täter
Station Audio-Rundgang: Wer waren die Täter?

Quelle: Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 161, Objekt 4, ZB 2969

Quelle: Bundesarchiv, BArch, NY 4581/4, Aufzeichnungen von Rudolf Dörrier

Quelle: United States Holocaust Memorial Museum