Panzerteiche

auch: „Demag-Teiche“ oder „Werk-Seen“

Entstehung
Beide Teiche wurden als Regenwasserbecken für ein ursprünglich geplantes Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) angelegt. 1938 wurde der Bau der Werkshalle, gelegen zwischen der Seegefelder Straße im Süden und der Großen Lake im Norden, begonnen. Die Haupthalle des Werks hatte eine Länge von 617 Meter und eine Breite von 217 Meter. 1942 folgt die Umnutzung des im Bau befindlichen RAW. Zunächst richtete die Deutsche Maschinenbau Aktiengesellschaft (Demag) ein Panzerwerk ein, später übernahm die Altmärkische Kettenwerk GmbH (Alkett) die Produktion. Häftlinge des benachbarten KZ Außenlagers Falkensee und Zwangsarbeiter des Lagers an der Spandauer Straße wurden dort zur Arbeit gezwungen. 
In den 1940er Jahren waren die Wasserflächen der Teiche, wie auf dem Luftbild erkennbar, abgedeckt. Den Flugverbänden der Alliierten sollte die Orientierung erschwert werden, um so das Werk vor Bombenabwürfen zu schützen. 
Der Volksmund bezeichnete die Teiche als „Panzerteiche“ und prägte weitere Namen wie „Demag-Teiche“ oder „Werk-Seen“. 

Nach Kriegsende erfolgte im Rahmen der Reparationsleistungen an die Sowjetunion die Demontage der Werkhalle. Die Teiche blieben bestehen.

Nutzung
In den 1940er Jahren dienten beide Teiche zum einen der Entwässerung der großen Dachfläche der Werkhalle, zum anderen als Löschwasserreservoir. 
Auch waren die „Werk-Seen“ bei den Bewohnern als Badeteiche sehr beliebt.
Später, in den 1960er Jahren, wurde der westliche Teich von der VEG Geflügelzucht Falkensee für die Aufzucht von Enten genutzt.
Dem Deutschen Anglerverband dienten in den 1970er Jahren die stehenden Gewässer als Anzuchtbecken für Fische.

Fuhren Panzer durch die Teiche?
Auf dem Werksgelände der Demag gab es eine Anlage zum Testen der Dichtigkeit der Panzer. 
Mündlichen Überlieferungen nach, soll es auch Panzerfahrten durch die Teiche gegeben haben. 
Schriftliche Quellen können diese Nutzung bislang nicht bestätigen.


Wichtige Trittsteine für den Biotopverbund
Zu Beginn der 1940er Jahre waren die Teiche und ihre Böschungen fast ohne Bewuchs. Heute bietet das Gewässer seltenen Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Lebensraum. Sie sind für den Erhalt von Populationen von besonderer Bedeutung und nach Bundesnaturschutzgesetz geschützt.