Entstehung des KZ-Außenlagers Falkensee

Im Sommer 1943 bezogen die ersten Häftlinge das KZ-Außenlager Falkensee. Mit den zunehmenden Luftangriffen auf Berlin stieg die Gefahr von Bränden in den Zwangslagern. Deshalb entwarf der Architekt Wilhelm Fricke massive Steingebäude. Sein Entwurf orientierte sich stark an den Baracken im KZ Sachsenhausen, die er am 2. Dezember 1942 besichtigt hatte. Er entwickelte einen Grundrisszuschnitt und die Ausstattung der Gebäude. Die Unterkunftsgebäude waren als zehn Meter breite und sechzig Meter lange Doppelbaracken aus Schlackebetonsteinen errichtet, die zwei separate Nutzungseinheiten umfassten mit je zwei Schlafräumen, zwei Tagesräumen, einem Waschraum, einem Toilettenraum und einem Flur. Wie aus einer bauhistorischen Untersuchung hervorgeht, war das Lager mit einer Fernwärmeleitung ausgestattet. Die Wände der Flure und Tagesräume waren mit Schablonenmalerei dekoriert.

Im Oktober 1943 umfasste das Lager 14 solcher Unterkunftsgebäude, von denen eines unter anderem als Krankenrevier und vier als Produktionsstätten genutzt wurden. Zudem gab es ein Küchengebäude, ein Bad mit Desinfektion und eine Schreibstube. Direkt am Lagereingang standen die Baracken für das Wachpersonal der SS.

Insgesamt war das KZ ursprünglich für 5.000 Häftlinge geplant worden, ausgeführt wurde jedoch nur ein Teil. Die Höchstbelegung des Lagers wird im Sommer 1944 mit 2.584 Häftlingen dokumentiert.

Hör-Text in Leichter Sprache: Entstehung KZ Außenlager

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