Historisches Falkensee
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Historisches FalkenseeEin Rundgang durch die Geschichte


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Häftling im KZ-Außenlager Falkensee

 

Das Miniaturkartenspiel wurde im KZ angefertigt und besteht aus je acht Karten mit den in Bleistift gezeichneten Symbolen Kreuz, Pik, Herz und Karo. Das Spiel gehörte dem ehemaligen Häftling Gustav Buttgereit, der im Krankenrevier arbeitete und der illegalen Widerstandsorganisation im Lager angehörte.

Quelle: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen/SBG

Am 10. Juli 1943 bezogen mehr als tausend Häftlinge das KZ-Außenlager in Falkensee, das sie selbst nahezu ohne technisches Gerät zuvor errichtet hatten. Täglich hatten sie kilometerlange Fußmärsche zurückgelegt und schwerste körperliche Arbeit verrichtet.

Die Häftlinge im Lager kamen aus nahezu allen europäischen Nationen. Die Mehrzahl stammte aus Frankreich, der Sowjetunion, aus Polen und Norwegen, wenige aus Spanien, Dänemark, Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Die höchste Belegung ist im August 1944 mit 2.584 Menschen dokumentiert.

In 13 Arbeitskolonnen arbeiteten die Häftlinge im Rüstungsbau an Panzern, in der Munitionsherstellung und im Wegebau. Einige wurden für die Arbeit an Maschinen ausgebildet und als Dreher, Fräser und in weiteren Metallberufen eingesetzt. Am 1. März 1944 wurden ca. 20 Häftlinge als „Kolonne 13" isoliert und direkt auf dem Werksgelände untergebracht. Sie arbeiteten im sogenannten A-4-Programm an der Komplettierung elektrischer Schaltungen der »V2«, die damals als die Wunderwaffe der Nationalsozialisten galt. Diese Produktion und die dafür eingesetzten Häftlinge zogen Ende April 1944 ins Lager »Mittelbau Dora«.

Trotz überlanger Arbeitszeiten von zwölf Stunden und mehr in Tag- und Nachtschichten und einer sehr schlechten Versorgung, stemmten sich die Häftlinge mit aller gebliebenen Kraft gegen die Entmenschlichung im Lager. In ihrer sehr knappen Freizeit spielten sie unter anderem Schach und nahmen bei dem Geistlichen Emile Lavallart an sonntäglichen Gottesdiensten teil, die unter strengster Geheimhaltung stattfanden, weil sie verboten waren.

Bernard Dutasta erhielt diesen Ring als Weihnachtsgeschenk im Winter 1944 von einem polnischen Mithäftling. Dieser hatte ihn an den Maschinen hergestellt, die sonst Panzerteile und Munition produzierten. Der Ring wiegt fünf Gramm, auf der silber glänzenden Raute ist ein schwarzer Winkel aus Kunststoff eingelassen, der von der Form her identisch mit dem Winkel ist, den jeder Häftling an der Kleidung befestigen musste. Unter dem Winkel befindet sich die Häftlingsnummer 65308 des Franzosen Bernard Dutasta. Den Ring trug er auch zwei Jahre nach der Befreiung noch.

Quelle: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen/SBG/Fotos: Cordia Schlegelmilch

Der Medizinstudent Bernard Dutasta arbeitete während seiner Häftlingszeit im Krankenrevier. Als Pfleger versuchte er, so vielen Häftlingen wie möglich zu helfen, die menschenunwürdigen Bedingungen im Lager auszuhalten und zu überleben. Er blieb sogar nach der Befreiung vor Ort, um Verletzten zu helfen. Erst im Winter 1945 kehrte er in seine Heimat Frankreich zurück, wo er sich in seiner Häftlingskleidung fotografieren ließ.

Quelle: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen/SBG

Fotografie des Blockbuch 1 aus dem KZ-Außenlager Falkensee. In das Häftlingsverzeichnis wurden die Häftlinge mit Geburtsdatum und Beruf eingetragen. Die fotografierte Seite verzeichnet die Eintragung des damaligen Häftlings Bruno Schultz.

Quelle: Reproduktion: Archiv Museum Falkensee, Original: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen/SBG

 

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